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04. August 2024

Discontent: Über Lebensentwürfe, prekäre Arbeitsverhältnisse und Streiken

Ein Kurzfilm von Joshua McGregor mit anschließender Diskussion über Arbeitskampf mit dem Filmemacher und der ver.di-Funktionärin Annette Giese.

Am 16.9 um 18 Uhr in der Schauburg (Brückstraße 66) Eintritt frei.

Als Ende der 1970er Jahre Teile der britischen Arbeiter:innenklasse in den Streik treten, ist der junger Totengräber John hin- und hergerissen zwischen seinem eigenen wirtschaftlichen Überleben, der Loyalität zu seinem Partner und seinen Kollegen und dem Dilemma zwischen dem Individuum und Gemeinwohl.

Der Job als Totengräber ist hart, die ganze Zeit ist man draußen in der Kälte und verbringt selbst seine Pausen dort, hat nicht mal richtiges Schuhwerk für seine Arbeit, und lebt trotzdem mit der realen Gefahr von der Erde völlig verdeckt zu werden, sollte diese einmal ins Grab rutschen.
Doch wie soll man so eine Situation ändern in einer Zeit von Arbeitslosigkeit und hoher Inflation? So entscheidet sich John, besonders durch die Motivation von seinem Partner Charlie, zu streiken.

Doch kann ein Totengräber einfach so streiken? Und was passiert dann mit den Verstorbenen?

Im Jahr 2024 wären äquivalente Fragen vielleicht: Was passiert mit Patient:innen im Krankenhaus, wenn das Pflegepersonal streikt? Bestrafen Wissenschaftler:innen nicht mehr sich selbst, wenn sie streiken, anstatt ihren wissenschaftlichen Output zu optimieren? Und wie bestreikt man eigentlich die Arbeitsbedingungen am Theater, wenn die Aufführung selbst die öffentliche Hand mehr kostet, als sie einnimmt?

Wir möchten die Vielfalt von Arbeitskampf thematisieren, darstellen, was prekäre Lebensverhältnisse mit Menschen machen und uns fragen, was es bedeutet, zu streiken- damals wie heute.

Joshua McGregor studierte in Lüneburg und Hongkong digitale und kreative Medien, sowie MultiMediaArt-Film in Salzburg. Der gezeigte Film ist sein Abschlussprojekt. Sein Ziel war es, einen Film mit politischem Anspruch zu machen, der migrantische und queere Themen sowie die Perspektive von Arbeiter:innen vereint.

Annette Giese ist gelernte Erzieherin und arbeitet in einem Mädchenwohngemeinschaft in der Dortmunder Nordstadt in evangelischer Trägerschaft. Außerdem ist sie Landesfachbereichsvorsitzende im Bereich C “Gesundheit, Soziales und Bildung” der ver.di Westfalen und weiß deshalb ganz konkret, was es bedeutet, gewerkschaftliche Arbeit in einer Branche zu leisten, die nicht für ihren hohen Organisationsgrad bekannt ist.

Marléne Baumeister ist in der einen Hälfte ihres Lebens wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promotionsstudentin an der TU Dortmund und in der anderen die Vorsitzende der Ruhrjusos. Seit neustem ist sie Mitglied in wissenschaftlichen Personalrat der TU Dortmund. Sie hat noch nie dazu geneigt, Normen zu entsprechen oder sich für diese zu interessieren. Deshalb hat sie sich zusammen mit Joshua diese Veranstaltung ausgedacht.

Der Film wird in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Am 16.9 um 18 Uhr in der Schauburg (Brückstraße 66) Eintritt frei. Getränke können während der Veranstaltung von der Schauburg erworben werden.


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